BILLIE HOLIDAY LADY SINGS THE BLUES Clef MGC 721
Personnel (1) Billie Holiday voc / Charlie Shavers tp / Anthony Sciacca (= Tony Scott) cl / Paul Quinichette ts / Wynton Kelly p / Kenny Burrell g / Aaron Bell b / Leonard Browne dr
(2) Billie Holiday voc / Harry Edison tp / Willie Smith as / Bobby Tucker p / Barney Kessel g / Red Callender b / Chico Hamilton dr
Tracks (1) Lady sings the blues / Trav’lin‘ light / I must have that man / Some other spring / Strange fruit / No good man / God bless the child / Good morning heartache
(2) Love me or leave me / Too marvelous for words / Willow weep for me / I thought about you
Obwohl sie in ihrer langen Karriere von 1933 bis 1959 kaum mehr als ein Dutzend reine Bluestitel im Repertoire hatte, stempelten alle Musikkritiker Billie Holiday immer als „Lady sings the blues“ – und so wird sie noch heute eingeordnet. Stattdessen waren die Aufnahmen für Columbia in den 30iger Jahren und die Titel für Clef bzw. Verve zwischen 1953 und 1957 eine an Abwechslung reiche Mischung aus dem amerikanischen Songbook und Eigenkompositionen.
Ihre Interpretationen von Themen wie „Willow weep for me“ oder „I thought about you“ haben den Standard gesetzt, an denen sich alle Nachfolgerinnen messen lassen müssen. Gleichzeitig sind eindrückliche, ja beinahe bildhafte Balladen wie „Strange fruit“ und „God bless the child“ untrennbar mit Billie Holidays Leben und Stimme verknüpft - und nur sie alleine dürfte sie singen!
Reuemütig legt der Sammler nach einer lieblosen und oft banalen Billie Holiday –Memorial CD der Sängerin XY, das Original auf.
Ihre Stimme war immer in das Klanggewebe der sie begleitenden Musiker eingebettet: Tony Scott und der Vize-Präsident (Lester Young war der „Prez“!) Paul Quinichette setzten hier Mitte der 50iger Jahre die Akzente und auch die Rhythmusgruppe mit Barney Kessel, Kenny Burrell und Chico Hamilton ist erste Klasse. Der Trompeter Harry „Sweets“ Edison, ein Weggefährte aus der Count Basie-Band, umspielt einfühlsam die reife Stimme von Billie Holiday.
Wie gut die alten Clef-Aufnahmen von Norman Granz klingen können, ist auf dieser Re-issue im originalen Cover zum ersten Mal zu hören. Es dürfte ausserdem kaum jemanden geben, der im Funier-Holz-Wohnzimmer-Plattenschrank ein technisch einwandfreies Exemplar von MGC 721 stehen hat.
Recording: NYC (1) June 6 & 7, 1956 / (2) September 3, 1954
Production: Norman Granz
Date of release: July 2002
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