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Donnerstag, 7. Januar 2010

PIANO x 4 SABA SB 15035

Personnel Wolfgang Dauner 4: Joki Freund as / Wolfgang Dauner p / Eberhard Weber b / Charlie Antolini dr
Elsie Bianchi 3: Elsie Bianchi p / Siro Bianchi b / Hansjörg Schmidt dr
Dieter Reith 5: Dieter Reith p / Peter Witte b / Charlie Antolini dr / Hermann Mutschler timpales / Kurt Bong bongos
Modern Jazz Group Freiburg: Ewald Heidepriem p / Hans Kennell tp / Gustl Mayr ts / Peter Baumeister dr/ Karl-Theodor Geier b
Tracks Take the A-train / Waltz for a young girl / Take the Coltrane / Baron Lazar / What is this thing called love / Willow weep for me / Goofin‘ each other / You do something to me / Big „P“


Eine der seltenen und wichtigen „Kult“-Platten aus dem Re-pertoire der Firma Saba – heissbegehrt und hochbezahlt – wird zum ersten Mal nach beinahe 40 Jahren wieder-veröffentlicht! Die Firma hatte sich junge und noch unbekannte Musiker ausgewählt, die zudem noch aus der geographischen Nähe des „Black Forest“ stammten. Und dass aus einigen (wie z.B. Wolfgang Dauner, Charlie Antolini, Eberhard Weber) Weltstars werden sollten, daran hat der Talententdecker und Tonmeister Hans-Georg Brunner-Schwer großen Anteil.
Den Minderwertigkeitskomplex, den man in manchen frühen Nachkriegjazzaufnahmen her-aushören kann, haben alle Musiker dieser Aufnahmen längs abgelegt. Gerade die Pianisten, die bei allen Titeln die führenden Köpfe sind, beweisen selbstsicher und unverkrampft bei ihren einfallsreichen Impro-visationen, daß sie den mächtigen Schatten eines Art Tatum oder Oscar Peterson hinter sich gelassen haben.
Zupackend und kraftvoll Wolfgang Dauner, pastellhaft, ein bisschen nostalgisch Elsie Bianchi, perlend und verspielt Dieter Reith und fast orchesterhaft Waldi Heidepriem – so kann man die Stile und Spielweisen bezeichen.
Das Piano steht bei vielen Aufnahmen von SABA/MPS im Mittelpunkt – diese Produktion ist mehr als nur ein Meilenstein in der Tontechnik, sie liefert darüber hinaus den Beweis, daß die Emanzipation des Jazz made in Germany“ begonnen hatte.

Recording: 1963 - 1964 SABA-TONSTUDIO, Villingen
Production: Hans Georg Brunner-Schwer
Date of release: Oktober 2000
Dr. Michael Frohne
Elsie Bianchi The sweetest sounds SABA SB 15069

Personnel Elsie Bianchi piano, vocal / Siro Bianchi bass / Charly Antolini drums
Tracks TEACH ME TONIGHT / FALLIN‘ IN LOVE / LITTLE BIRD / A SLEEPIN‘ BEE / THE SHADOWS OF PARIS / FIDDLER ON THE ROOF / THE SWEETEST SOUND / SPRING CAN REALLY HANG YOU UP THE MOST / MEDITATION / WHY DID I CHOOSE YOU / GUESS WHO I SAW TODAY


Im Juni 1962 war sie zum ersten Mal für ein kleines, enthusias-tisches Jazzpublikum in Seiler’s Café Atlantis in Basel zu hören: Elsie Bianchi sang und spielte das, was manche „Bar-Jazz“ nennen. Gute Unterhaltung war es in jedem Fall und nur wenige Jazzfreunde liessen sich diese Auftritte entgehen. Bereits mit 5 Jahren spielte Elsie Bianchi Akkordeon, etwas später stu-dierte sie Klavier, das Instru-ment, zu dem sich später die Stimme gesellte. Neben bekan-nten Jazzstandards wurden Eigenkompositionen ins Reper-toire aufgenommen. Die ersten Einspielungen wurden noch im Café Atlantis gemacht und von der Firma Disco-Ton vertrieben. Die guten Ohren des Villinger Saba-Chefs H.G. Brunner -Schwer und sein berühmtes Grand-Piano boten Elsie Bianchi und ihrem Trio die Chance, im professionellen Studio 1963 und 1965 insgesamt 14 Titel einzu-spielen. 12 davon finden sich auf der ersten und einzigen LP unter Elsie Bianchi Namen und werden jetzt nach 35 Jahren wiederveröffentlicht.
Ihr Mann Siro Bianchi, der eigentlich mit dem Tenorsax und der Klarinette bekannt wurde, hatte sich u.a. als Begleitmusiker von Chet Baker einen ausgezeichneten Namen als Bassist geschaffen. Wie einfühlsam Charly Antolini am Schlagzeug zu begleiten versteht, beweist diese und hunderte von anderen Plattenproduktionen.
Mit diesem Re-issue können endlich die vielen An-fragen von Jazz- und Easy-listening Freunden positiv beantwortet werden: Es gibt sie wieder, die legendäre SABA-LP mit Elsie Bianchi und ihrem Trio. Und vielleicht findet sich auch ein Jazz-Lexikon-Autor, der sie - die Pianistin und Sängerin und eines Eintrags würdig findet. Und: Die Bianchis betreiben heute eine Pferdezucht in den USA – und Jazz spielen sie immer noch.

Recording: November 11, 1965 SABA-TONSTUDIO, Villingen
Production: Willi Fruth (producer) / Hans Georg Brunner-Schwer (engineer)
Date of release: August 2000
Dr. Michael Frohne